Post by Stefan Krohmerich bin durch die Astrofotografie gerade über Schmidtkameras gestolpert.
Dabei bin ich auf die Celestron C8 Kamera gestoßen. Gibts hier in der
Gruppe einen stolzen (oder auch nicht) Besitzer?
Ich habe schon eine 5.25" Schmidtkamera benutzt und war mit den
Resultaten extrem zufrieden.
Eine Schmidtkamera ist praktisch die ideale Optik zum
Aufnehmen grossflächiger Nebel und Kometen.
Wichtig ist hierbei, dass alle Abbildungsfehler in 3. Ordnung (ausser
Bildfeldwölbung) praktisch verschwinden. Man hat also
ein grosses Bildfeld, das frei von Koma und Astigmatismus ist.
Gleichzeitig bekommt man ein Öffnungsverhältnis um f/1.5-f/2.0,
das kurze Belichtungszweiten zwischen 5 und 10 Minuten zum
Ausbelichten aller Objekte (ohne Filterverwendung) ermöglicht.
In Horizontnähe können je nach Himmelshelligkeit selbst auf
dem Land sogar kürzere Belichtungszeiten (2-3 Minuten) für Objekte
wie M8 oder M20 ratsam sein, da die Negative sonst zu dunkel werden.
Ein Vorteil ist auch, dass man die Kameras nicht fokussieren muss.
Post by Stefan KrohmerWas ist von dem Gerät zu
halten, was darf es gebraucht in sehr gutem Zustand kosten? Wie sind denn
eure Erfahrungen mit Schmidtkameras?
Dank der geringen Stückzahl solcher Geräte sind die Preise leider auch
gebraucht sehr hoch. Schmidtkameras sind nicht ganz einfach zu
beschaffen. Das schlägt sich im Preis nieder, der bereits neu
um DM 6000 und mehr für eine 8" Schmidtkamera lag.
Bei der 8"-Kamera kann angeblich die Filmlage Probleme bereiten,
weshalb manche Konstruktionen (Epoch, Schmidtbauer/Keller)
eine Ansaugvorrichtung besitzen.
Schließlich hält die Filmlage bei f/1.5 sehr genau (<<0.01 mm!).
Die Anforderungen an die Nachführgenauigkeit sind bei einer
Schmidtkamera übrigens trotz relativ kurzer Brennweite hoch.
Denn dank der an Abbildungsfehlern armen Optik sieht man selbst
geringe
Nachführfehler bei 10x oder gar 20x Vergrösserung der Negative.
Wichtig bei den Celestron Schmidtkameras ist die exakte
Justierung der Kamera. Würde einmal der Focus verstellt werden,
würde es extrem schwierig werden, die Kamera neu zu justieren,
da Celestron leider nicht wie Lichtenknecker die Kippung des
Filmkassettenhalters vom Fokussieren (per Micrometerschraube)
entkoppelt hat.
Alternative wären evtl. die Lichtenknecker Flat Field Cameras.
Die sind jedoch weniger lichtstark und verwenden normale
Kleinbildgehäuse zur Aufnahme. Ausserdem muss man sie selbst
fokussieren und sie besitzen leider scheinbar keinen Invarkäfig,
so dass nachfokussiert werden muss.